Sonntag, 24. September 2023

Der erste heisse Tag

Bevor ich vom Tag erzaehle, lasst mich von der kalten Nacht auf 3200m erzaehlen. Wir schluepfen normalerweise um 20 Uhr in den Rucksack, da es um 19:30 Uhr Nacht wird. Bis Mitternacht war es mir wohl, dann wurde es verdammt kalt. Zum Glueck duerfen wir neuerdings einen zusaetzlichen Schlafsack mitgeben (nicht selber tragen …) und am Abend abholen. So habe ich zum ersten mal in meinem Leben einigermassen gut in zwei Schlafsaecken geschlafen / thank you Daniel! 
 
Nach dem Start um 8 Uhr war es relativ schnell warm, zum Glueck gab es ab und zu Gegenwind - wie ich zu sagen pflege: das ist der Unterschied zwischen Wuestenlaeufern und Velofahrern: wir lieben Gegenwind!
 
Wie geplant bin ich verhalten gestartet, und in den technischen Passagen sehr kontrolliert gelaufen. Dies hatte den Vorteil, dass ich in der Mittagshitze auf einer Flaeche und auf dem abschliessenden Aufstieg in einem Canyon etliche Leute einholen konnte, die eingebrochen waren. Zusammen mit der zweiten Frau konnte ich die letzten Kilometer abspulen und mit noch genug Kraft ins Ziel laufen. 
 
Ein Missgeschick als Schlussanekdote: unterwegs habe ich etwa auf halbem Weg meine Photokamera verloren. Wie ihr euch vorstellen könnt, war ich ziemlich enttaeuscht, dass ich die Etappe (und die naechsten Tage) nicht dokumentieren konnte. Als ich dies bemerkt habe, habe ich es am naechsten Checkpoint gemeldet. Eigentlich ohne grosse Hoffnungen: das ist buchstaeblich, wie einen Sandkorn in der Wueste zu suchen. Als ich im Ziel das Missgeschick der Veranstalterin erzaehlt habe, meldet sich ein Laeufer und sagt, dass er die Kamera gefunden und am Checkpoint abgegeben hat. Ihr koennt euch bestimmt vorstellen, wie ich ihn umarmt habe.  
 
Bei der aktuellen Hitze werden wir morgen froh sein, etliche male einen Fluss zu ueberqueren und damit Fuesse und Beine abzukuehlen. Ich visualisiere gerade diese Passagen, da hier im Camp unertraeglich heiss ist. Aber wie ein Kollege es formuliert hat: “That’s what we came for …”. Run and smile! 
 
 
Wer sieht die rosaroten Fahnen der Streckenmarkierung?



 

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