Montag, 19. März 2012

TV-Interview Atacama Crossing

Di ritorno a casa, parenti, amici e media si interessano alla mia avventura. Ecco un'intervista alla Televisione svizzera di lingua italiana.


Video: "Lo studio con Marie e Laura Polli e Roberto Rivola", da 00:08:50

http://sport.rsi.ch/home/channels/sport/sport_on_line/2012/03/18--GP-di-Lugano-Schwazer-da-record












Questa settimana ancora riposo, da settimana prossima si riprendono gli allenamenti per la Sahara Race 2012, partenza il 28 ottobre!

Sonntag, 11. März 2012

Atacama Crossing - Ankommen

Gestern bin ich gesund und glücklich ins Ziel angekommen, heute verarbeite ich die vielen Eindrücke und komme langsam in die Zivilisation zurück. Eine Woche in einer unbekannten Natur mit unbekannten Gleichgesinnten hinterlässt Spuren. Es ist nicht einfach, sie zu ordnen. Heute Morgen habe ich mit dem Sortieren meiner Photos angefangen, um das Erlebte zu strukturieren.

Am Enfachsten ist es, die gesetzten Ziele nochmals anzuschauen: Land und Leute kennenlernen. Ziel erreicht. Dieser Ausschnitt aus diesem extrem langen Land ist wunderbar, die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sie haben ihre Geschichte nicht vergessen, sie sprechen aber mit dem nötigen klugen Abstand darüber.

Gleichgesinnte kennenlernen. Ziel erreicht. Ich bin interessanten Menschen aus der ganzen Welt begegnet und konnte sowohl unterwegs wie im Camp und heute in den Gassen interessante Gespräche führen. Mit einigen von ihnen ist ein Wiedersehen an anderen Veranstaltungen bereits beschlossene Sache. 

Meine physischen und psychischen Grenzen kennenlernen. Ziel erreicht. Ich konnte beobachten, wie ich auf extreme Bedingungen reagiere - und für die Zukunft daraus lernen. Ich habe meine Einsätze in kleinen Stücken eingeteilt, Geduld gehabt, auf Unvorhergesehenem meistens gut reagiert. Das Mentale hat bestimmt mehr als 50% der Leistung geprägt. Die gute körperliche Vorbereitung hat sich bewährt. Danke Steff für die Aufbauübungen von Fussgelenken, Rücken- und Coremuskeln. Danke an Kristina fürs Teilen von etlichen gemütlichen Vorbereitungsstunden in den Schweizer Alpen und das Vorzeigen des "Stalldrangs".

Dies alles war planbar. Was ich nicht vorgesehen hatte, ist die unglaubliche Unterstützung von Freunden und Bekannten, die mich im Vorfeld aber insbesondere während des Anlasses motiviert haben. Sogar eine sechs Stunden vor dem Abflug zufällig getroffene Mentaltrainer hat mich mit sehr hilfreichen Tipps versorgt. Danke Karin! Eure Energie hat sich mit derjenigen der Vulkanlandschaft vermischt und mich extrem glücklich gemacht.

Mit 250'000 Schritten habe ich Landschaften und Stimmungen erlebt, die ich nur auf dieser Weise erleben konnte. Ich bin froh, dass ich diese Art der Welterkundung entdeckt habe, und dass meine Gesundheit mir dies möglich macht. Ich bin am Überlegen, ob ich für weitere Rennen eine Charity-Aktion auf die Beine stellen soll. So wie es viele andere Teilnehmer tun. Wenn jemand eine gute Idee hat, bitte sich bei mir melden.

Mich hat es wahnsinnig gefreut, täglich meine Eindrücke mit euch zu teilen. Bald folgen die Photographien und selbstverständlich auch live-Erzählungen. Und dann geht  es an die Planung fürs nächste Abenteuer: Anlass sorgfältig auswählen, Ausrüstung und Ernährung noch etwas optimieren, Walkingtechnik verbessern. Ihr könnt deshalb weiterhin auf mich zählen. Und wenn sich jemand dazu gesellen möchte, nur zu!

Keep on running and smiling.

Freitag, 9. März 2012

Atacama Crossing - 5. Etappe

Tag 5: ein wunderbarer Tag in Gegenden, wo ich sonst nie gewesen waere. Ein langer aber auch kurzweiliger Tag: 11 Stunden unterwegs, und kuerzer als die eingeplanten 12 bis 14 Stunden.

Wir waren unter anderem auf zwei Salz-Hochebenen, es war wie auf einem Gletscher, nur statt Schnee hat es Mineralien, die der Boden rausschwitzt. Silvia: das Photoapparat funktioniert wieder einigermassen, ich kann dann die entsprechenden Bilder zeigen. Peter S. ich komme dann noch auf dich zu.

Dann in der groessten Mittagshitze eine senkrechte Duene und weiter zum Tal des Mondes, wo die NASA ihre Mondlandungen simuliert hat. Gegen Schluss waren wir in einer Ausflugsgegend, ploetzlich ertoenen Hopp Schwiiz-Rufe. Schweizer Touristen haben die Nationalflaggen auf meinen Aermeln ganz gut beobachtet. Das hat weitere Motivationssschuebe ausgeloest.

Kaum im Ziel hat es angefangen zu donnern und zu regnen, und dies in der trockensten Wueste der Welt. Leute, die noch unterwegs waren, wurden ins Camp mit Bussen gebracht, heute morgen durften sie wieder hoch fahren und ins Ziel laufen.

Ich habe die Streckenabschnitte gut einteilen koennen: in der heissen Mittagszeit ein verbesserungsfaehiges Walking (Kristina, hiermit bist du vorgewarnt); am Vormittag, in den knappen bewoelkten Abschnitten und gegen Abend rennen. Ich war praktisch den ganzen Tag alleine unterwegs, mit Ausnahme von meinem fidelen Schlittenhund (er ist uebrigens kein Huskie, sondern seltsamerweise ein weisser - mittlerweile sandbrauner - Terrier).

Pause: gerade jetzt Besuch von einem weissen Schmetterling auf meinem Aermel, das muss etwas heissen, diese haeufigen Besuche. Weiteres aus der Tierwelt fuer meine fidelen Leser, wenn ich schon dabei bin: vorgestern im Camp eine Libelle beobachtet, gestern morgen ein Geko neben meiner Luftmatratze.

Heute muessen wir den Tag im Camp ueber uns ergehen lassen. Faulenzen, diskutieren, viel trinken, essen und von richtigem Essen traeumen. Im Zelt war vor Kurzem die Rede von English Breakfast (5 von 9 Mitbewohnern sind Englaender), von Pizza, Bier, Steaks, ...

Anscheinend haben viele Blog-Leser unter meinen Blogs geschrieben, ich kann diese Beitraege nicht lesen. Ich kann dann damit die tote Zeit am Flughafen verbringen. Auf jeden Fall wieder ein grosses Dankeschoen fuer eure Energie, sie kommt an, und wie! Keine Ahnung, ob dies auch auf die Klassierung Auswirkungen hat, auf jeden Fall wirkt sie sich auf meine gute Laune aus. Dies ist wohl mein letzter Blog aus dem Camp. Morgen laufen wir noch eine kurze Schlussetappe, dann gibt es eine Big party. Ich werde mich vermutlich erst am Sonntag wieder melden koennen.

Eine nicht unwesentliche Notiz zum Schluss: ich bin etwa 60'000 Schritte mit einem sich loesenden Schuhabsatz gelaufen, und weitere 28,000 Schritte mit selbigem notfallmaessig getaptem Schuhabsatz. Die Salzkrusten vom dritten und vierten Tag haben die Sohlen aufgeschlitzt. Aber da war ich aus frueheren Berichten vorgewarnt. Das ist vermutlich kein Asics-Baufehler, das werde ich aber mit meinem Ausruester genau analysieren. Jetzt kann ich den Nachmittag etwas kurzweiliger gestalten: ich werde das Schuhtaping ausbessern. Es soll noch weitere 11,000 Schritte aushalten.

Heute einmal mehr: More than power. See you soon!

Mittwoch, 7. März 2012

Atacama Crossing - 4. Etappe

Danke allen fuer die gestrigen Energieschuebe. Ich muss es gestehen, gestern Nachmittag war ich in einem Loch. Ich hatte eine grosse Blase an der Ferse, wohl von den Flussueberquerungen verursacht, und ich wusste nicht wie ich sie behandeln sollte.

Heute bin ich wieder verhalten gestartet, habe auf den ersten 10 km zusammen mit 3 anderen Schweizern viele Bilder auf bergigen Singletrails geschossen und habe mich wie in den Innerschweizer Bergen gefühlt.

Dann sind wir runter in die Ebene gelaufen, dort kam ich in ein Runners high, auf 13 Km im Sand und dann 14 Km auf einer Salzebene habe ich bestimmt 30 Leute ueberholt. Und nun kommen alle zu mir ins Zelt, um mich dazu zu gratulieren. Das ist das Schoene an diesen Veranstaltungen, die Fairness und die Freundschaft. Eine neue Freundschaft ist uebrigens auf den letzten 5 km entstanden, mit einem anderen Roberto, aus Argentinien.

Einziger negativer Intermezzo war eine 5 minuetige Auseinandersetzung mit einer Peter wohl bekannten strengen Finnin, es ging um eine obligatorische Wasserflasche, die ich nicht dabei hatte, weil ich erwartete, dass sie sie mir gibt. Heute habe ich uebrigens nur waehrend dem Lauf 7 Liter Wasser getrunken. Bis am Abend werden wohl 10 sein.

Wir sind nun an einem schoenen Ort mitten auf einer Salzebene, zwischen 2 kleinen Seen, die fast wie Pools aussehen. Viele Leute baden darin, ich verzichte lieber, moechte meine kleinen Verletzungen nicht infizieren.

Morgen die lange Etappe, mit voraussichtlicher Ankunft in der Nacht. Die Streckenabschniite sind im Roadbook als "moderate" angeschrieben. Ich werde wieder langsam starten und das Feld von hinten aufrollen, das gibt gute Gefuehle.Wichitig wird es sein, die "Ernaehrung" gut einzuteilen. Und wie heute die Tipps von Karin befolgen. Herzlichen Dank dafuer, sie haben mir echt geholfen!

Keep on smiling and running, euer flying Roby

Dienstag, 6. März 2012

Atacama Crossing - 3. Etappe

Heute habe ich den Unterschied zwischen Velofahrer und Wuestenlaeufer entdeckt. Wuestenlaeufer lieben Gegenwind in der Hitze!

Der Tag war naemlich sehr hart, ich war fast 7 Stunden fuer 41 km unterwegs. Karin, haette ich vorher deinen heutigen Tipp  gekriegt … Dreiviertel der Strecke waren nicht so spannend wie in den letzten Tagen. Mannshohe Graeser, worin man die naechste Markierung suchen musste, fast wie ein Postenlauf, dann lange Stuecke auf lehmigem Boden, andere mit Salzkrusten.

Die letzten 10 Km waren dann interessanter, im Sand und auf Schieferplatten. Ich habe mich wieder als Kind gefuehlt, als ich im Maggiatal und im Bleniotal von Stein zu Stein gesprungen bin, das hat mir heute sicher geholfen. Und dann runter in zwei trockene Flussbette, rauf auf allen Vieren …Etwa 500 m in trockenen Wasserkanaelen, fast wie in den Walliser Suonen.

Entgegen meinen Grundsaetzen bin ich heute mit Musik gelaufen, zu eintoenig waren die Abschnitte, und ich war viel allein unterwegs. Gut, der Schlittenhund und wieder ein weisser Schmetterling haben mir wieder Gesellschaft geleistet. Gegen Schluss bin ich mit einem Japaner und einem Zeltmitbewohner gelaufen, ein exMarines aus England.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem taktischen Lauf, bin langsam gestartet und Platz um Platz aufgeholt. Das Gleiche morgen. Ich moechte aber nicht zu weit vorne klassiert sein, damit ich fuer die lange Etappe in der Morgenfruehe starten kann. Die schnellsten starten naemlich erst um 10 Uhr.

Heute war ich der Zweite von unserem Zelt im Ziel, das heisst eine gute Schlafplatzwahl. Erste ist uebrigens jeden Tag Annemarie, die als Personalcoach im Engadin arbeitet. Und sie ist auch die fuehrende Frau.

Zurueck zur Musik, Reto deine Spinningstuecke haben mir sehr geholfen, unter anderem dreimal “Encore une fois”. Pfanni und Claudia, natuerlich war auch Aysha dabei.

So, jetzt noch ein paar Blasen behandeln. Und danke an alle fuer die positive Energie!

Atacama Crossing - 2. Etappe

Wieder heil im Ziel! Zuerst herzlichen Dank an alle fuer die lieben Gedanken und Worte.

Die Highlights des Tages:
Viermal eine Flussueberquerung, mit Wasser bis zu den Knien. Kristina, das muessen wir auch in den Alpen probieren, voll geil! Leider verursachen sie Blasen an den Fuessen ...












Weiter mit Highlights: ein Singletrail wie in den Schweizer Bergen, so im Stil Richtung Piz Nair. Wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt mit Magenbrennen und zwei harmlosen Stuerzen zu kaempfen hatte, ab jetzt kam ich in ein schoenes Flow. Und dann eine Riesenduene runterlaufen, wie skifahren! Dani und Claudia, ihr wisst wie dies sich anfuehlt.

Heute hatte ich wieder eine Begegnung mit einem Schmetterling, ein weisser diesmal, gestern war es ein gelber. Und sogar eine Blume habe ich gesehen.

Letzte Nacht hatten wir nur starken Wind, zum Glueck keinen Regen. Wegen Hochwasser haben aber die Organisatoren die Strecke leicht geaendert, wie gesagt mussten wir 4mal Fluesse ueberqueren. Die Streckenabschnitte waren wunderbar, aber das war hart, sehr hart. Die letzten 10 Kilometer in der Mittgshitze auf einer Salzflaeche und dann auf einer nie endenden 4 km langen Schotterstrasse bin ich mit einem deutschen Triathleten zusammen gelaufen, wir haben uns gegenseitig angespornt.

In der Zwischenzeit habe ich mich sehr gut erholt. Materialmaessig muss ich mich nun dahinter setzen, die Photokamera scheint ausgestiegen zu sein, der Flusstrom hat die Gamaschen etwas weggerissen ... Und morgen ist Sand angesagt, die Gamaschen waeren deshalb nuetzlich. Kristina keine Sorgen, mittlerweile bin ich handwerklich begabt.

Als Fruehankommender geniesse ich nun den Nachmittag an einem wunderbaren Salzsee mit den beschneiten Anden im Hintergrund und endlich blauem Hummel.

Nochmals Danke an alle, und bis morgen!

Sonntag, 4. März 2012

Atacama Crossing - 1. Etappe

Das Abenteuer hat begonnen! Und wie! Kaum angekommen im Camp 1 hat es begonnen zu regnen und zu stuermen. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, wir sind sofort zum Lagerfeuer gegangen, um zu essen und uns aufzuwaermen. Nun bin ich gesund und wohl erhalten im Ziel der ersten Etappe, mit ganz vielen Eindruecken, die ich noch verarbeiten muss. Kristina: der Reissverschluss hat gehalten, ich habe ihn ja fachmaennisch geflickt.

Die heutige Etappe war als “moderate” angegeben. Vom Terrain her ging es ja, nur die Hitze hat mir etwas zu schaffen gemacht. Die letzte Stunde, kurz vor der Mittagszeit, habe ich in einem richtigen Backofen verbracht: eine ansteigende Strasse in einem Canyon. Die 1.5 Liter Wasser vom Checkpoint 3 sind schnell ausgegangen, Kopfarbeit und ein virtueller Schlittenhund neben mir haben mich bis zum Pass hoch gebracht. Und auch die Vorfreude auf eure Mitteilungen.



Kurz nach dem Start hat es bereits Stuerze von uebermotivierten Laeufern gegeben, ich konnte sachte anlaufen und habe nach 5 Kilometer Laeufer um Laeufer ueberholt. Wunderbare Eindruecke haben die Strecke in einem trockenen Flussbett, eine  Traversierung von einer weiten Flaeche und eine unendliche Steigung auf einer alten Handelsstrasse hinterlassen.Ich habe sogar Besuch von einem Schmetterling bekommen. Er glaubte wohl, in mich eine Blume erkannt zu haben. Wie er wohl hier gelandet ist, und wie er ueberleben kann … Trotz Regen habe ich keine einzige Blume gesehen.