Es stimmt doch: ein Mann kann nicht zwei Sachen gleichzeitig tun. Anne-Marie, ich habe deinen Spruch "Let's rock & roll" zu ernst genommen!
Episode Nummer 1: Laufen auf einem Trampfelpfad und gleichzeitig trinken. Resultat: schoen auf die Nase bzw. auf die Knie geflogen, und dies bereits bei km 5. Zur Beruhigung von Kristina, das ist nicht so schlimm wie vor zwei Wochen, ich konnte noch 5 Stunden weiter laufen und finishen.
Technischer Boden |
Episode Nummer 2: Schafe fotografieren und auf dem Pfad bleiben. Resultat: ich habe mich fast verlaufen. Zum Glueck hat mich ein Japaner buchstaeblich zurueck gepfiffen.
Ich wollte eben diese Schafe fotografieren ... |
Vielleicht
erweisen sich meine zwei Unfaelle als Gluecksfall: nun bin ich viel
aufmerksamer und konzentriert, um die Tuecken der Strecke zu meistern.
Der Boden hier ist sehr technisch, ich bin froh um meinen Entscheid, als Schuh den Asics Trabuco mitgenommen zu haben.
Rennbericht: langsam gestartet, beim ersten Checkpoint in 20. Position, beim zweiten Checkpoint sassen bereits 5-6 Mitlaeufer, die ihre Pulver verschossen hatten. Wir sind in trockenen Flussbetten, auf Sandstrassen, in Steppenlanschaften und auf Huegeln gelaufen. Die Strecke war recht coupiert, etwa 1200 m bergauf und 800 bergrunter auf der Marathondistanz. Highligt der Strecke waren etwa 200 Hoehenmetern auf Treppen, hoch zu einem heiligen Berg, begleitet von Gebeten via Lautsprechern.
Auf den letzten zwei Kilometern wollte ich einfach auslaufen, wurde aber von den zwei fuehrenden Frauen in einem horrenden Tempo eingeholt und habe mich zu einem Endspurt mitreissen lassen. Resultat: 10. Platz und eine halbe Stunde schneller als erwartet.
Dort hinauf müssen wir |
Auf den letzten zwei Kilometern wollte ich einfach auslaufen, wurde aber von den zwei fuehrenden Frauen in einem horrenden Tempo eingeholt und habe mich zu einem Endspurt mitreissen lassen. Resultat: 10. Platz und eine halbe Stunde schneller als erwartet.
Jetzt die Kriegsblessuren pflegen und mich fuer die morgige Etappe erholen.
Mittlerweile rituelles Stretching à la chinoise mit meinem Kollegen Xing Bo |
Fuer Stef und seinen Toechtern: ich habe Schmetterlinge, Kuehe, Schafe, Pferde und Kamele gesehen und fotografiert.
Heute
bin ich weder gestuerzt noch habe ich mich verlaufen. Der gestrige Tag
war mir eine Lehre. Heute war gemaess Organisatoren eine einfache,fast
flache (+800, -600 Meter) auf der Marathondistanz angesagt. Alle
Konkurrente hane sie als sehr schwierig empfunden. Es hatte lange
geraden auf sogenanntem Gobi-Boden. Das heist, dassn in den Grasfeldern
sehr viele tueckische Steine und Loecher versteckt sind. Wir hatten
sehr lange Geraden, die nebst der Konzentration, um nicht zu stolpern
sehr viel kopfarbeit sprich Motivation erforderten. Zum Glueck hatte
ich meinen Schlittenhund dabei, der mich motiviert und gezogen hat.
Heute hat es sich wieder erwiesen, dass die Rennerfahrung zaehlt. Viele
junge Konkurrenten sind wie Raketen gestartet, ich habe sie eins nach
dem anderen eingeholt und anscheinend mich als 9. klassiert.
Heute wurden wir um 5 Uhr vom Regen auf dem
Zeltdach geweckt. Zum Glueck war er nach einer Stunde vorbei und wir
durften wieder ueber 30 Grad geniessen. Im Camp angekommen konnte ich
mit Joel in einem eiskalten Fluss baden (noch kaelter als die Engadiner
Seen) und die Kleider waschen. Kaum fertig ist ein gewaltiger Gewitter
eingetroffen (wir sind am Fuss des Altai Gebirges, gleichzeitig die
Grenze zum Kasachstan). Nun muss ich schauen, dass die Kleider bis
morgen trocknen …. Und die vorgeschriebenen Abzeichen am t-Shirt
naehen, sie haben sich durch den Schweiss geloest.
Fuer Stefs Toechter: heute habe ich wieder viele
Schafe, Kuehe, Pferde, einen Falken und sogar einen Wuestenfuchs.
Leider war er schneller als ich, und ich konnte ihn nicht
fotografieren. Zudem habe ich das “sssst” von einigen Schlangen gehoert
…
Morgen eine kuerzere Etappe, 36 km mit +1300 und
-1100 meter. Der dritte Streckenteil ist als “very difficult” angegeben
– mal schauen, was dies bedeutet.
Der dritte Tag ist fuer den Koerper erfahrungsgemaess immer der Schwierigste.
Wir koennen die Blogs in einer schoenen mit
Teppichen verkleideten Jurte schreiben, das einzige Problem ist, dass
wir am Boden sitzen. Wie kann ich nun aufstehen?
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