Freitag, 7. Juni 2013

Regen, Hagel und Schnee in Gobi

Nach einer weiteren nassen Nacht und ein paar nassen Kleider wegen Wasser im Zelt der Start zur langen Etappe. Die Frage war: stelle ich mich auf einen Lauf wie den Swiss Alpine von Davos oder auf den kommenden Islandlauf ein? Wie in Davos fuehrte die Strecke ueber Stock und Stein mit einer Distanz von 75 km und einer Passueberquerung auf 2800 m. Und wie in Island waren vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag vorausgesagt.

Ich bin wie angestrebt verhalten auf den ersten 15 flachen km gestartet und manchmal das Tempo angezogen, um ein paar Konkurrenten bereits zu ermueden. Die weiteren 15 km Steigung haben sich als rennbar erwiesen, fuer Kristina so aehnlich wie von Santa Maria Richtung Ofenpass: ich konnte diese Trainingseinheit von letztem Sommer gut abrufen und vier Leute abhaengen. Die ganze Zeit hatten wir Nieselregen, die Temperaturen erlaubten ein angenehmes Tempo. 
 
Einheimische Unterstützung
Dann ploetzlich auf ca 2200m sind Wind und Hagel aufgekommen, so musste ich anhalten und Handschuhe, die in dieser Situation sehr zweckmässige Berghaus-Windjacke und einen umfunktionierten Muellsack anziehen. Es war so kalt, dass ich es nicht fertig gebracht habe, saemtliche Riemen meines Rucksackes zu schliessen. Als wir auf die letzten ganz steilen 300 Hoehenmeter abgebogen sind, hat es angefangen zu schneien. 


Regen, Hagel und Schnee


Die Trainings in den Schweizer Bergen haben mir erlaubt, mein Tempo bis auf dem Pass auf 2800 m durchzuziehen. Dort habe ich sofort die Hilfe einer Voluntaerin in Anspruch genommen, um die Rucksack-Riemen fest zu ziehen, und dann 800 Hoehenmeter runtergebrettert, wo endlich die Sonne wieder schien. 

Bitterkalt auf 2800 m. Nicht gerade sexy aber zweckmässig ...
Dann am Checkpoint 6 nach ca 60 km und in 10. Position stoppt mich der Renndirektor und entschuldigt sich. Die ersten neun Läufer waren am nächsten Berg unterwegs, das Rennen musste aber wegen schlechter Meteo gestoppt werden. Ok, part of the game, ich habe meinen Proteindrink und den Buendnerfleisch ausgepackt. Weitere Konkurrenten haben begonnen zu schimpfen, die erste Frau weinte. Ich habe geholfen, den Entscheid zu erklaeren, bis alle sich beruhigt haben.

 
Trotz Sonne: nach 60 Km gestoppt
Die Veranstalter haben eine Busfahrt zurueck zu einem Jurtencamp organisiert, da unsere Zelte zu nass für eine Übernachtung auf 2'000 müM waren. Erneut bitterkalte und feuchte Nacht bis zum Entscheid heute morgen, dass wir erst morgen ca 15-20 km laufen werden, da heute zuviel Schnee auf den Bergen liegt.

Nun liegen wir den ganzen Tag in unseren Schlafsaecken und tauschen Geschichten aus. 
 
Lösungen gegen Feuchtigkeit und Kälte in einer Jurte auf 2'000 müM


Mittlerweile ist es 15 Uhr, und wir warten immer noch auf die versprochene Pasta, die um Mittag haette eintreffen sollen. Wir haben fast keine Nahrung mehr dabei, da wir wegen der Kaelte mehr als geplant essen mussten. Die Koreaner haben einen Laden in der Naehe ausfindig gemacht und sind am sich besaufen ...

Endlich kommt die versprochene Pasta
Ich melde mich wieder auf Facebook und auf meinem Blog Mitte naechster Woche wieder. Danke fuer eure Unterstuetzung: ich fliege am Montag ganz zufrieden und erfuellt heim. Bis bald mit einem grossen Smile.

PS Wer meine Tochter Silvia kennt, kann ihr heute einen schoenen Geburtstag wuenschen. Silvia, happy birthday and enjoy it!!!!!!!

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