Montag, 29. Oktober 2012

Chinesische Medizin

Drei Chinesen und drei Chinesinnen vor meinem Zelt. Sie machen unglaubliche Verrenkungen und unterstützen sich untereinander dabei. Bei uns würde man dies (Extrem-)Stretching nennen. Ich photographiere sie und frage, ob sie ein Rezept haben, um Wadenkrämpfe zu lösen. Der Eine stellt sich als Doktor der chinesischen Medizin vor und drückt sofort gerade die wesentlichen Triggerpunkte (ihr werdet dann auf meine Photos mein schmerzverzerrtes Gesicht bewundern koennen ...). Dann übernimmt der Nächste, lässt mich mit wahnsinnigem Druck ebenfalls Verrenkungen machen - und nach 10 Minuten sind meine jahrealten Muskelverhärtungen fast verschwunden.




Dies hat mir heute erlaubt, über den Sand zu fliegen. Fünfzehnter Platz in der vorgesehenen Zeit, sogar 3 Minuten darunter ... Es war ein sehr heisser Tag mit viel viel Sand, aber ich hatte ja nichts anderes erwartet, wir sind ja in der Sahara. Ich habe meinen Lauf gut eingeteilt, unterwegs gut getrunken und gegessen. Langsam habe ich die nötige Routine. Beim Dünen hochlaufen hat mich mein Huskie dazu animiert, zu langlaufen - siehst du Karin, wie das Mentaltraining sich auswirkt?




Zu Handen von Stef und seinen Töchtern: gestern habe ich keine Schmetterlinge gesehen, dafür 4 Kuehe, zwei Kamele, einen Käfer, der Vortritt wollte und vier bellende Hunde. Heute nur zwei Fliegen: die eine hat sofort realisiert, dass ich weder Kamel noch Kuh bin, und ist weggeflogen, die andere wollte mich unbedingt auf den letzten 4 Kilometer begleiten ... Ich war sogar dankbar für diese Abwechslung.

Danke an alle für die winterlichen Nachrichten aus der Schweiz, ich werde sie morgen gut brauchen, und sie als Erfrischung einsetzen können.

Strecke: 41.6 km, 5:57:35

Keep on running and smiling, morgen ist eine noch härtere Etappe angesagt.

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