Dieses Jahr war besonders erlebnisreich: ich bin die zwei ersten Ultraläufe der Serie 4deserts gelaufen und sie voll genossen. Wenn ich nicht gerade im Ausland am Laufen war, habe ich viele schöne Stunden auf Schweizer Wanderwegen verbracht. In der Schweiz haben wir nämlich das Privileg, über ein ausgezeichnetes Wanderwegnetz zu verfügen. Seit ein paar Jahren haben Kristina und ich entschieden, die Themenwege von Schweiz Mobil abzulaufen: sie bieten ein ideales Trainingsgelände und lassen uns unbekannte Seiten unserer Schweiz entdecken.
Ich verfüge über genug Material, um das Jahr mit einem Bild pro Monat zu illustrieren. Bereits das Sortieren der Bilder hat mir enorm viel Freude bereitet und mich an sehr viele schöne Momente erinnert. Ich möchte sie mit euch teilen.
Januar: Training in St. Moritz bei Temperaturen bis -20C auf Langlaufskis und auf den Trainingsstrecken von Annemarie "Campionessa" Flammersfeld, die sämtliche 4 Wüstenläufe in der Frauenkategorie gewinnen wird. An einem Tag sind wir zum Beispiel zum Hahnensee im knietiefen Schnee zweimal hintereinander hochgelaufen:
Dort hat sich bereits abgezeichnet, dass Annemarie gute Chancen auf eine gute Klassierung hatte. Und auch meine Form war mehr als genügend, um den Atacama Crossing zu bestehen.
Ende Februar der Flug nach Südamerika, um am Atacama Crossing teilzunehmen. Ich habe einige Tage in Santiago und San Pedro verbracht, dem Ausgangsort des Atacama Crossings. Zur Akklimatisation habe ich einige Ausflüge gebucht, unter anderem bis zu den weltberühmten Geysirs auf über 4'000 müM:
Damals wusste ich noch nicht, dass ich 2013 wieder Geysirs sehen werde: in Island, an einem ähnlichen Rennen. Mehr dazu in einem nächsten Blog.
Der Lauf selber hat zwischen 2'600 und 3'000 müM stattgefunden, mit atemberaubenden Kulissen:
Immer wieder habe ich mich wie in unseren Schweizer Bergen im Oktober beim ersten Schneefall gefühlt. Nur: es war 40 Grad heiss und am Boden lag Salz statt Schnee. Ich werde bestimmt in diese Gegend zurückkommen, vermutlich wieder am Atacama Crossing teilnehmen aber auch die umliegenden Vulkane besteigen.
Im April ist etwas Erholung angesagt: Kristina und ich haben uns die Voralpen und den ausgezeichneten und idyllischen Wanderwegnetz "Alpenpanorama" vorgenommen, mit teilweise nassem Wetter und Schneeresten:
Im Mai sind wir in den Voralpen auf dem Alpenpanorama- und auf dem St. Jakobsweg in der Innerschweiz weiter gelaufen:
Juni: der Beginn eines grossen Projektes für unseren Kollegen Reto. Er ist 1333 Kilometer von der Rheinquelle bis zur Rheinmündung in Holland gelaufen und dabei Spenden für krebskranke Kinder gesammelt. Wir haben ihn auf den beiden ersten Etappen vom Tomasee bis nach Chur begleitet:
Im Juli sind Engadinferien angesagt: hunderte von Kilometern und Höhenmetern mit unvergesslichen Aussichten, die ich ein paar Monate später in der Sahara immer wieder abrufen konnte. Sie haben mir Abkühlung gespendet:
Im August kurzer Engadin-Trainingscamp mit Kollegen, die ich in der Atacamawüste kennen gelernt habe: dafür sind sie aus England und den USA extra in die Schweiz geflogen. Intensive Trainingstage bei bestem Wetter und bester Laune - und viele Erinnerungen an die Stunden, die wir in der Wüste verbracht haben, sowie Zukunftspläne ... Und ihr Staunen über die Schönheit unserer Natur sowie die ausgezeichneten Wege:
September, The Wayve. Kristina und ich haben uns die 111 km rund um den Zürichsee aufgeteilt. Hier der Einlauf an einem verregneten und gleichwohl befriedigenden Tag:
The Wayve bietet eine sehr abwechslungsreiche Strecke in unmittelbarer Nähe von Zürich mit einigen Höhenmetern, die nicht zu unterschätzen sind. Wir werden bestimmt als Single zurückkehren (keine Missverständnisse: "Single" im Sinne von "Einzelläufern", die die Gesamtstrecke von 111 km laufen).
Im Oktober der letzte Schliff in der Vorbereitung zum Sahara Race, unter anderem mit einigen Stunden auf dem Sand der Beachvolleyballplätze in Magglingen, um die Wüstenverhältnisse zu simulieren:
Für den Monat November ein Symbolbild aus den rund 400 Photos, die ich in der ägyptischen Saharawüste aufgenommen habe: weit am Horizont ein Mitläufer, unmittelbar vor mir ein von tausenden von Fähnchen, die mir den Weg durch die Wüste gezeigt haben sowie die Fussabdrücke von nur 8-9 Konkurrenten, die vor mir lagen:
Im Dezember die "Desert Party" von Annemarie "Campionessa" Flammersfeld, illustriert durch das Bild ihrer Medaille am Gobi-Wüstenlauf, den ich im nächsten Juni laufen werde. Man beachte die Richtung meines Zeigefingers: ich zeige NICHT auf die "Leader"-Bezeichnung, die den Rangliste-Ersten trägt.
Noch ein Bild, das mein Projekt illustriert: Ein Million Schritte für Special Olympics Switzerland. Nachdem mein Kollege Joel, den ich in der Atacamawüste kennengelernt habe, mir von seiner Spendesammlung für Special Olympics USA erzählt hat, habe ich mich entschieden für die sportlichen geistig Behinderten in der Schweiz Geld zu sammeln.
Mit meiner Teilnahme an vier Wüstenrennen von je 250 km laufe ich eine Million Schritte: jeden dieser Schritte kann man mit einem Beitrag unterstützen. Während den gespendeten Metern oder Kilometern werde ich mich an die Spender und an die behinderten Sportler erinnern - dies wird mir Kraft geben, um die Strapazen mit einem Lächeln auf den Lippen zu meistern. Das gesammelte Geld wird den Behinderten ermöglichen, auf ein Ziel zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen.
500'000 Schritte sind bereits erlaufen: der nächste Blog wird der Planung der nächsten 500'000 Schritte gewidmet sein.
Ich wünsche meinen Lesern und Leserinnen einen guten Rutsch und ein schönes Lächeln auf den Lippen!
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