Tag 5: ein wunderbarer Tag in Gegenden, wo ich sonst nie gewesen waere. Ein langer aber auch kurzweiliger Tag: 11 Stunden unterwegs, und kuerzer als die eingeplanten 12 bis 14 Stunden.
Wir waren unter anderem auf zwei Salz-Hochebenen, es war wie auf einem Gletscher, nur statt Schnee hat es Mineralien, die der Boden rausschwitzt. Silvia: das Photoapparat funktioniert wieder einigermassen, ich kann dann die entsprechenden Bilder zeigen. Peter S. ich komme dann noch auf dich zu.
Dann in der groessten Mittagshitze eine senkrechte Duene und weiter zum Tal des Mondes, wo die NASA ihre Mondlandungen simuliert hat. Gegen Schluss waren wir in einer Ausflugsgegend, ploetzlich ertoenen Hopp Schwiiz-Rufe. Schweizer Touristen haben die Nationalflaggen auf meinen Aermeln ganz gut beobachtet. Das hat weitere Motivationssschuebe ausgeloest.
Kaum im Ziel hat es angefangen zu donnern und zu regnen, und dies in der trockensten Wueste der Welt. Leute, die noch unterwegs waren, wurden ins Camp mit Bussen gebracht, heute morgen durften sie wieder hoch fahren und ins Ziel laufen.
Ich habe die Streckenabschnitte gut einteilen koennen: in der heissen Mittagszeit ein verbesserungsfaehiges Walking (Kristina, hiermit bist du vorgewarnt); am Vormittag, in den knappen bewoelkten Abschnitten und gegen Abend rennen. Ich war praktisch den ganzen Tag alleine unterwegs, mit Ausnahme von meinem fidelen Schlittenhund (er ist uebrigens kein Huskie, sondern seltsamerweise ein weisser - mittlerweile sandbrauner - Terrier).
Pause: gerade jetzt Besuch von einem weissen Schmetterling auf meinem Aermel, das muss etwas heissen, diese haeufigen Besuche. Weiteres aus der Tierwelt fuer meine fidelen Leser, wenn ich schon dabei bin: vorgestern im Camp eine Libelle beobachtet, gestern morgen ein Geko neben meiner Luftmatratze.
Heute muessen wir den Tag im Camp ueber uns ergehen lassen. Faulenzen, diskutieren, viel trinken, essen und von richtigem Essen traeumen. Im Zelt war vor Kurzem die Rede von English Breakfast (5 von 9 Mitbewohnern sind Englaender), von Pizza, Bier, Steaks, ...
Anscheinend haben viele Blog-Leser unter meinen Blogs geschrieben, ich kann diese Beitraege nicht lesen. Ich kann dann damit die tote Zeit am Flughafen verbringen. Auf jeden Fall wieder ein grosses Dankeschoen fuer eure Energie, sie kommt an, und wie! Keine Ahnung, ob dies auch auf die Klassierung Auswirkungen hat, auf jeden Fall wirkt sie sich auf meine gute Laune aus. Dies ist wohl mein letzter Blog aus dem Camp. Morgen laufen wir noch eine kurze Schlussetappe, dann gibt es eine Big party. Ich werde mich vermutlich erst am Sonntag wieder melden koennen.
Eine nicht unwesentliche Notiz zum Schluss: ich bin etwa 60'000 Schritte mit einem sich loesenden Schuhabsatz gelaufen, und weitere 28,000 Schritte mit selbigem notfallmaessig getaptem Schuhabsatz. Die Salzkrusten vom dritten und vierten Tag haben die Sohlen aufgeschlitzt. Aber da war ich aus frueheren Berichten vorgewarnt. Das ist vermutlich kein Asics-Baufehler, das werde ich aber mit meinem Ausruester genau analysieren. Jetzt kann ich den Nachmittag etwas kurzweiliger gestalten: ich werde das Schuhtaping ausbessern. Es soll noch weitere 11,000 Schritte aushalten.
Heute einmal mehr: More than power. See you soon!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen