Die meistgestellte Frage in diesen Tagen ist:
was wirst du am Mauna to Mauna Ultra essen? Dies angesichts der Tatsache, dass
ich das Essen für die ganze Woche selber organisieren und tragen muss.
Bereits im Vorfeld meines ersten Etappenlaufs habe ich mich mit diesem
nicht unwesentlichen Detail befasst. Das Essen ist nämlich einerseits was am
meisten wiegt. Andererseits ist es die Grundlage, um das Etappenrennen
erfolgreich zu bestehen. So habe ich in den letzten Jahren etliche Nachtstunden
verbracht, um das ideale Verhältnis zwischen Energiewert (Kalorien) und Gewicht
herauszufinden. Und dies im Einklang mit dem Magen, der nicht rebellieren darf
… Das alles habe ich in Excel-Tabellen festgehalten, die ich beim Materialcheck vor dem Lauf vorzeige.
Selber vakuumierter Bündnerfleisch |
Seit letztem Jahr achte ich zudem auf die genaue Zusammensetzung des Essens: Anteile Kohlenhydrate, Proteine, Fett. Ich setze nämlich neuerdings auf die sogenannte „Low Carb High Fat“-Ernährung, um aus dem Körper die optimale Energie aus der Fettverbrennung für lange Läufe zu beziehen – dadurch packe ich mittlerweile auch Olivenöl ein. Aber das wird irgendwann Thema eines anderen Blogs sein.
Die untere Limite
Damit die Läufer nicht allzufest mit dem
Nahrungsgewicht spekulieren, setzen die Veranstalter eine untere Limite von
2000 Kalorien pro Tag fest. Bei meiner Körpergrösse verbrenne ich gemäss
Kalorienrechner 1217 Kalorien pro Tag
(ohne Bewegung). Mit einer körperlich anstrengenden Arbeit soll ich gemäss diesem Rechner 2678
Kalorien verbrennen.
Dementsprechend habe ich für meinen ersten
Läufe (zu)viel Essen eingepackt, und entsprechend (zu)viel Gewicht im Rucksack getragen. Unterdessen
habe ich meine Erfahrungen gemacht: obwohl ich hauptsächlich Essen mitnehme,
das mir sehr gut schmeckt und gut verdaue (zum Beispiel Bündner Fleisch),
weigert sich in der Hitze der Magen irgendwann, zu viel zu essen. So werde ich
diesmal optimierte 2011 Kalorien pro Tag dabei haben. Dabei hoffe ich, dass es nicht so
kalt wie in der Gobiwüste wird – aufgrund der unerwarteten Kälte hatte damals mein
Körper mehr Energie verlangt, und ich hatte zu wenig Essen dabei. Zum Glück gibt es immer Mitläufer, die vieeeeel
zu viel Essen einpacken – so konnte ich von ihren übrigen Vorräten profitieren,
und damit sogar dazu beitragen, ihren Rucksack etwas leichter zu machen.
Vorgesehenes Essen
So, jetzt wollt ihr endlich wissen, was ich
überhaupt mitnehme. Hier die Verpackungen für jeden einzelnen Tag:
Irgendwo versteckt sind Bündnerfleisch und Lachs, beide vakuumiert. Die (für eine ganze Woche recht wenigen) Gels und die Oatpacks
sind einfacher zu erkennen. Die Pulververpackungen beinhalten hauptsächlich
Proteinpulver. Mandeln, Cashewnüsse und Pistazien haben einen grossen
Fettanteil. Nicht fehlen darf gefriergetrocknete Nahrung: am Abend werde ich
heisses Wasser in die Verpackung dazu geben und unter anderem Rindfleisch mit Kartoffelstock sowie Rentier "geniessen". Das
Olivenöl ist noch nicht auf dem Bild: ich werde es erst in letzter Minute in
leichte Plastikflaschen giessen.
Obwohl nach 3-4 Tagen merkwürdige Gespräche im Camp entstehen: „Jetzt würde ich gerne Spiegeleier mit Speck essen“; „Ich sehne mich nach Pommes Frites“; „Sobald ich zu Hause bin, organisiere ich ein Barbecue mit dicken Steaks“ usw. , verspüre ich keinen grossen Hunger und verliere während der Laufwoche recht wenig Gewicht. Auf jeden Fall weiss ich jetzt bereits, dass ich mich auf die traditionelle Pizza und Cola im Ziel des Mauna to Mauna Ultra freuen werde! Dies hatten wir sogar in der Gobi- und in der Atacama-Wüste ...
Pizza und Cola im Ziel des Grand to Grand Ultra 2015 |
Diavolezza nach dem Schneefall von dieser Woche |
Ah ja, das Alternativtraining habe ich
selbstverständlich aufgrund der fantastischen Schneeverhältnissen gewählt, aber auch infolge
eines kleinen Problems am Fuss nach einem Sturz an Ostern. Dank meiner Physiotherapeuthin Nicole kommt es schon gut!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen